Tipps aus der Beratungspraxis

Berufsanerkennung im Handwerk

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von Unternehmen Berufsanerkennung
27.08.2024 5 Minuten Lesezeit

Sie wollen internationale Fachkräfte in Ihrem Handwerksbetrieb einstellen und sind sich nicht sicher, wie deren ausländische Berufsabschlüsse anerkannt werden können? Die Anerkennungsberatung in den sogenannten BQFG-Stellen der Handwerkskammern ist die richtige Anlaufstelle für Fragen rund um die Themen Berufsanerkennung und Anpassungsqualifizierung. Wie läuft das Berufsanerkennungsverfahren ab? Wie arbeitet die Anerkennungsberatung? Was können Betriebe tun, um eine Anpassungsqualifizierung zu unterstützen? Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst: 

Wie läuft ein Anerkennungsverfahren ab?

Das Anerkennungsverfahren beginnt mit einem Antrag auf Anerkennung des ausländischen Berufsabschlusses: Die Fachkraft reicht ihre Unterlagen mit dem Antrag auf Anerkennung bei der zuständigen Handwerkskammer ein. Wichtig: Die Unterlagen sollten vollständig und ggf. auch in Übersetzung vorliegen. So können Verzögerungen während des Verfahrens vermieden werden. Die Handwerkskammer prüft, ob die ausländische Qualifikation mit dem entsprechenden deutschen Abschluss gleichwertig ist. Der Anerkennungsbescheid bestätigt entweder die „volle Gleichwertigkeit“ oder, bei wesentlichen Unterschieden zu dem vergleichbaren deutschen Abschluss, die „teilweise Gleichwertigkeit“.

Bei einer „teilweisen Gleichwertigkeit“ der Qualifikation kann die Fachkraft eine sogenannte Anpassungsqualifizierung durchlaufen. Wenn diese erfolgreich abgeschlossen wird, kann die Fachkraft einen Folgeantrag stellen, um die volle Anerkennung zu erhalten.

Umfassende Beratung zu diesem Prozess erhalten Sie bei den BQFG-Stellen der Handwerkskammern. Bei der Planung und Organisation einer Anpassungsqualifizierung unterstützt in der Regel die zuständige Handwerkskammer. Für die Fachkraft wird individuell ein Qualifizierungsplan erstellt, mit dem die Unterschiede zur deutschen Qualifikation ausgeglichen werden können. Die Handwerkskammer kann Sie auch zur Beantragung von Fördermitteln für die Anpassungsqualifizierung beraten. Wichtig: Fördergelder müssen vor Beginn der Anpassungsqualifizierung beantragt werden. 

Was können Sie als Betrieb tun, um eine erfolgreiche Anpassungsqualifizierung zu gewährleisten?

  1. Beratung einholen: Lassen Sie sich vorab von Ihrer Handwerkskammer beraten.

  2. Qualifizierungsplan: Ein guter Qualifizierungsplan, der vorab mit der zuständigen Stelle abgestimmt wurde, ist das A und O. Stellen Sie sicher, dass Sie mit den Eckpunkten und Zielen vertraut sind, um die Qualifizierung im Betrieb erfolgreich zu begleiten.

  3. Unterstützungsangebote: Informieren Sie sich über Ihre Pflichten als Arbeitgeber*in und prüfen Sie, ob es Unterstützungsangebote für internationale Fachkräfte in Ihrer Region gibt. 

  4. Sprache fördern: Unterstützen Sie Ihre Fachkraft ggf. dabei, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Verweisen Sie gerne auch auf kostenlose Online-Angebote wie Sprachlern-Apps. Die Lunes-App ermöglicht z. B. das gezielte Vokabellernen für Handwerksberufe. Gute Sprachkenntnisse erhöhen nicht nur die Erfolgschancen der Anpassungsqualifizierung, sondern verbessern auch die Kommunikation in Ihrem Betrieb und mit Ihren Kund*innen.

  5. Betreuung: Informieren Sie Ihre Fachkraft auch über Unterstützungsangebote für internationale Fachkräfte vor Ort und verwenden Sie Materialien wie die Willkommensmappe von Make-it-in-Germany oder unsere Broschüre zum Thema Onboarding.

Lassen Sie sich beraten!

Nutzen Sie die Expertise der Anerkennungsberatung, um qualifizierte Fachkräfte erfolgreich in Ihren Betrieb zu integrieren. „Unser Top-Tipp im Rahmen der Anerkennung ist: Kommen Sie einfach rechtzeitig auf uns zu und nutzen Sie gern unsere Beratungsangebote.“ Anette Groschupp, HWK Region Stuttgart.


Sehen Sie sich auch unseren Film zum Thema an: